Moritz Hensoldt gründete 1852 die Hensoldt AG.
Mit der Entwicklung einer Reihe eigener optischer
Instrumente schuf er sich schon
schon sehr früh
einen Namen in der Fachwelt.
Mit der Erfindung des Dachkantprisma schuf Hensoldt
die Möglichkeit zur Herstellung von Ferngläsern
in
schlanker Bauform.
1905 meldete Moritz Hensoldt
das Patent dafür an.
Heute noch werden High-End
Ferngläser
nach dem
selben Patent von 1905 gebaut.
Dieses seltene Belegstück wurde ab 1907 nur kurze Zeit als
Infanterieglas
für die Armee gebaut.
In diesem Prospektausschnitt von 1907 werden alle neuen
Armeeferngläser beworben.
Die Kenngröße ist 6x18.
6-fache Vergrößerung mit 18 mm
Objektive. Das Sehfeld beträgt 125m/1000m.
Die Gravur J.G.07 bedeutet Infanterieglas 1907.
Die Seriennummer ist 57233.
Von 1905 - 1909 vertrieb Hensoldt die
Ferngläser
unter dem Namen "Wacht".
Das Gehäuse mit den runden Schultern ist aus Guss
mit aufgespritzter
Emailummantelung.
Die Überwurfmuttern an den Objektiven findet man
bei
den noch früheren Pentaprismen-Modellen.
Da Exemplare früherer Seriennummern ohne
Überwurfmuttern
und mit Lederbezug existieren,
ist zu vermuten, daß zwei Modelle nebeneinander
hergestellt wurden.
Nach Abschrauben der Überwurfmutter ist das
Objektiv samt Prismenstuhl entnehmbar.
Der Prismenstuhl mit Abbe-König Prismen.
Es besteht aus zwei Teilprismen, welche
in einem
Winkel von 90 Grad zueinander
stehen und
übereinander angeordnet sind.
Zwischen den beiden Prismen besteht ein kleiner
Luftspalt, dieses "achromatische Prinzip"
verlieh dem Glas den Namen Dialyt.
Drahtähnliche Riemenösen aus Messing.
Die Riemenösen sind innen vernietet.
Die 2/3 Augenmuscheln mit Rändelring.
Nahfokussierung bereits ab 2,5 m.
Ein besonderer Dank an Hensoldt-Spezialist Wolfgang
Kornmann für die Hilfe bei der Recherche!