Moritz Carl Hensoldt gründete 1852 eine optische Werkstatt
in Sonneberg/Thüringen. 1864 übersiedelte er mit seinem
Teilhaber Engelbert nach Braunfels in der Nähe von Wetzlar.
Ein Jahr
später richtete sich Hensoldt in Wetzlar eine eigene
Werkstatt
ein.
1896 stiegen die beiden Söhne Waldemar
und
Carl in
die
Firma ein. Das Unternehmen wurde in
M. Hensoldt & Söhne
umbenannt.
Eine Quantensprung der optischen Entwicklung
im Jahre
1897 war die Erfindung
des ersten Fernglases mit
Penta-
prismen. Das fünfseitige Dachkantprisma
bewirkt die
Bild-
umkehr durch zweimalige Reflexion und ermöglicht
den
Einsatz von großen, lichtstarken Objektiven.
Vor 1900 wurden Pentaprismenferngläser ohne Prismenstuhl
hergestellt. Dieses
Modell mit einen von unten entnehmbaren
Prismenstuhl wurde
von 1900 bis 1903
gefertigt.
Das
Beleg-
stück
ist mit Druckbuchstaben graviert und wurde in
etwa
1902/03 hergestellt.
Die Erstserien waren in Kursiv beschriftet.
Das letzte Modell war
mit Vollgußgehäuse und
oben
abge-
rundeten
Schultern.
Die Kenngröße ist 9x26. 9-fache Vergrößerung mit 26 mm
Objektive.
Interessant ist die Tatsache , dass Hensoldt Pentaprismen
Ferngläser keine Seriennummern aufweisen.
Die Deckelgravur der Zinkdeckel ist unleserlich.
Die Bakelitaugenmuscheln sind auf die Messinghülsen auf-
geschraubt. Die Dioptrienskala - 0 +
ist in die Messinghülse
graviert.
Der Prismenstuhl mit fünfseitigen Pantaprisma und einem
in 90° angekitteten Halbwürfelprisma.
Die beiden Fernglashälften sind mit sechs Schrauben an der
Messingbrücke verschraubt.
Die geschraubten Trageriemenösen.
Die Klemmschraube zur Fixierung der Augenabstand Ein-
stellung.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Breite = 16 cm, Höhe = 12 cm, Gewicht = 540 g.
Einen besonderer Dank an den Hensoldt-Experten Wofgang
Kornmann für die bereitwillige Hilfe bei der Recherche!