Ein selten zu findendes Highlight ist dieses vollständige Be-
legstück von
einem Hensoldt Scherenfernrohr SF14 Z Gi
für
die
Kavallerie aus dem
2. Weltkrieg in unbenutzen Zustand!
Offensichtlich wurde das
Set in einem Depod gelagert und
kam
nicht zur Auslieferung an die Truppe.
Das SF14 Z hat seinen Namen durch den ursprünglich von
Zeiss konstruierten Scherenfernrohr im
Jahre
1914. Es gab
fünf verschiedene Typenbezeichnungen ohne dass die Bau-
form wesentlich verändert wurde. Im WK II wurde es von
vielen Optikfirmen hergestellt.
Dieses seltene Belegstück ist die letzten Version mit eingebau-
ter
Gitternetzplatte. Diese wurde 1917 für die Artillerie Mess-
truppen eingeführt. Es trägt die zusätzliche Bezeichnung "Gi".
Scherenfernrohre haben zwei Gebrauchsstellungen. Mit hoch-
gestellten Armen kann man geschützt
aus einer
tiefer lie-
genden Deckung blicken.
Mit waagrecht ausgestreckten Armen kann man hinter einem
Baum stehend
beobachten ohne gesehen zu werden.
Dabei kommt die
erhöhte
Stereoskopie zur Wirkung
die ein
sehr plastisches
Bild vermittelt.
Um ein ausspionieren der Herstellerfirmen für den Feind zu
erschweren
wurden Ausrüstungsgegenstände ab November
1940
mit einem
3-Buchstabencode versehen.
"bmj" steht
für
Hensoldt & Söhne,
Optische Werke AG Wetzlar.
Die Kenngröße ist 10x50. 10-fache Vergrößerung mit 50 mm
Objektive. Das Sehfeld entspricht 87m/1000m.
Es beinhaltet
ein Dachkant-Prismensystem.
Die Seriennummer ist 500501. Das "M" am linken Deckel be-
deutet, dass die Schrauben mit metrischen Gewinde sind.
Der Kreis und das +
sind Kältefettsymbole für verwendete
Schmierfette. Der Kreis bedeutet, das SF wurde erstmals 1942
mit dem Vakuumfett
1416 versehen. Das + besagt dass es
1943 mit dem
verbesserten Instrumentenfett 1442 nachge-
fettet wurde.
Dadurch kann die Herstellung auf 1942
ein-
gegrenzt werden.
Die Detailansicht der Okularbaugruppe mit besonderer Vor-
richtung des Augenabstandhalters. Die Konstruktion bewirkt,
dass das rechte Okular mit der Strichplatte beim
Schwenken
in die waagrechte Gebrauchsstellung konstant bleibt. Dadurch
schwenkt die Strichplatte nicht mit und bleibt in
horizontaler
Position.
An der Vorderseite ist das Rad zur Feinjustierung mit dem
Hebel zum Fixieren der Schere.
Die Geländemesswinkellibelle für artilleristische Berechnungen.
Die Aufnahme für die Strichplattenbeleuchtung zum Auf-
stecken.
Der originale Transportköcher aus massiven Leder wurde
für die berittenen Einheiten im WK II hergestellt.
Die geschwungene Form der Innenseite ist zur Anpassung an den
Pferderücken
nach innen gewölbt.
Am Köcher ist das Logo von Hensoldt und die WaA-Abnahme
mit dem früheren Reichsadler. Das besagt die Herstellung des
Köchers ist vor 1936.
Die Innenansicht vom Köcher mit verschiedenen Fächern
und Staubpinsel.
Die Farbfilter zum Aufstecken bei schlechten Lichtverhält-
nissen oder starke Sonneneinstrahlung.
Die Strichplattenbeleuchtung zum Aufstecken an das Sicht-
fenster am rechten Okular, mit dem Steckerende als
Zugang
zur Stromquelle.
Die Ersatzlampen für die Strichplattenbeleuchtung und das
Reinigungstuch befinden sich im Deckelinneren.
Das zugehörige Stativ zum SF14 ist das Gestell 31. Die mit Leinen
bezogenen Endkappen sind mit einem Lederriemen verbunden
der gleichzeitig als Tragegurt dient.
Am Lederriemen befindet sich die Prägung vom Hersteller
und
die Wehrmachtsabnahme
WaA 593 mit Hoheitszeichen.
Das Logo des Herstellers mit den Buchstaben B & C konnte nicht
zugeordnet
werden. Die Seriennummer ist 1179.
Das Stativ hat eine besondere Exzender-Vorrichtung welche ein
inividuell vertikales Einstellen in allen Richtungen ermöglicht.
Das Rad am roten Stativdornaufsatz dient der Feineinstellung.
Die rechte Durchsicht mit Gitternetzplatte.
Die linke Durchsicht.
Breite = 14,5 cm, Höhe = 51 cm, Gewicht =5,85 kg, Ausladung mit
gespreizten
Armen = 78 cm.
Gewicht SF mit Köcher = 10,50 kg.
Höhe Stativ = 101 cm - 156 cm,
Gewicht Stativ = 7,20 kg.
Gesamtgewicht vom ganzen Set = 17,7 kg!