SAMMLERHIGHLIGHT!
TERRESTRISCHES DOPPELFERNROHR
M. HENSOLDT & SÖHNE
STEREO BINOCLE "WEHGES"
7x25

mit original lederbezogenen Pappeköcher!

Moritz Carl Hensoldt gründete 1852 in Sonneberg/Thüringen eine optische
Werkstatt. 1864 übersiedelte er mit seinem Teilhaber Engelbert nach
Braunfels in der Nähe von Wetzlar. Ein Jahr später richtete sich Hensoldt
in Wetzlar eine eigene Werkstatt ein. 1896 stiegen die beiden Söhne
Waldemar und Carl in die Firma ein. Das Unternehmen wurde in
M. Hensoldt & Söhne umbenannt.

Zu dieser Zeit begann M. Hensoldt & Söhne die Entwicklung von diesem kleinen
terrestrischen Doppelfernrohr. Benannt als "Stereo Binocle 7x25" wurde am
6. April 1897 ein Gebrauchsmusterschutz beim Patentamt angemeldet.

Das für damalige Zeit hochentwickelte Doppelfernrohr mit insgesamt acht
verbauten Linsenpaare hatte eine Einzelfokussierung mit drehbarer
Schneckenführung.

Es besteht aus drei unterschiedliche Materialien. Die Augenmuscheln und
Fokussierringe aus Aluminiumlegierung , die Knickbrücke und Knick-
brückengelenke aus einer Nickellegierung und alles andere aus Messing.

In einem erstenVerkaufskatalog wurde das Fernglas als "Wehges Binocle"
angeboten. Diese mit "Wehges" bezeichneten Ferngläser waren hauptsäch-
lich Exportmodelle nach England und Amerika. "Wehges" ist die Abkürzung
für "Wetzelaer Handelsgesellschaft". Später wurden sie in den Verkaufs-
katalogen unter "Hensoldt Stereo Binocle" angeboten.

Das seltene Belegstück hat die Kenngröße ist 7x25. 7-fache Vergrößerung
mit 25 mm Objektive. Das Fernglas hat keine Seriennummer.

Die Einzelokularfokussierung war für damalige Verhältnisse hoch entwickelt.
Es wurde bereits mit
einer drehbaren Schneckenführung gebaut. In ein-
gefahrener Stellung ist der Fokus in die Ferne gerichtet.

In ausgefahrener Stellung ist es für Beobachtungen in der Nähe fokussiert.
Es verfügt auch über eine Zwischenstellung, wo es in der Mitte einrastet.
In dieser Einstellung ist die Betrachtung in die Ferne, als auch in der Nähe
mit einheitlichen scharfen Bild gegeben.

Die einfachen Scharniere der Knickbrücke sind so konstruiert, dass sich
das Fernglas bis zum Anschlag zusammenklappen lässt. Dadurch erhält
es eine dreieckige Form und passt in den eigens dafür angefertigten
Köcher in dreiecksform aus lederbezogenen Karton.

Die Durchsicht durch das Fernglas.

Breite = 10 cm, Höhe = 17 cm, Gewicht = 340 g.

Der original Köcher ist in kompakter Dreiecksform gebaut.

Er ist aus steifen Karton mit Leder überzogen und innen mit hellblauen Stoff
ausgelegt.