Die französische Firma Huet ist bekannt durch die Her-
stellung hochqulalitativer Militäroptiken im I. und
II. Weltkrieg.
Im Juni 1940 wurde Frankreich von den deutschen
Trup-
pen
besetzt. Diese erkannten die hochqualifizierte und
leistungsstarke Optik und rekrutierten die
Firma Huet
zur Herstellung solcher Ferngläser für
die Deutsche
Wehrmacht.
Anstatt "Milliemes" auf der linken Seite wurde es für
die
Deutsche Wehrmacht mit "Dienstglas" oder
"D.F. Artl.
Kriegsmarine" beschriftet.
Das Fernglas wurde ursprünglich für die französische
Luftwaffe und Marine entwickelt.
Es gab vier Modelle mit den Kenngrößen 7x50, 10x50,
12x50
und
16x50.
Dieses hat die Kenngröße 10x50.
10-fache Vergrößerung
mit 50 mm Objektive.
Es hat ein Porro II Prismensystem.
Das Marineglas verfügt über eine besondere Okularkon-
struktion,
die "Geradeführung der Okulare".
Die Augen-
muscheln drehen sich beim Einstellen
nicht mit und
man braucht es beim Verstellen
nicht vom Auge
zu nehmen.
Eine Besonderheit ist der geschraubte und speziell
ab-
gedichtete Münzranddeckel.
Wird dieser abgeschraubt, läßt sich der aufwendig
ver-
arbeitete Prismenstuhl samt Okular entfernen.
Das Glas wurde damals schon gegen Innenbschlag mit
Gas befüllt. Erkennbar durch die beiden verlöteten
Ventilen an der Unterseite des Prismengehäuses.
Die Höhe ist 26 cm, es wiegt 1500 g.
Der original Bakelit-Okularschutz ist seitlich aufgestellt.
Damit passt er sich an den ebenfalls seitlich aufgestellten
Gummiaugenmuscheln an. Diese verhindern beim Be-
obachten einen seitlichen Lichteinfall.
Es hat ausziehbare Sonnenblenden.
Der original Lederköcher mit Reserve-Augenmuscheln
im Deckelbehälter.