Bereits ab 1894 wurden erstmals Ferngläser mit erhöhten
Ausblick gefertigt. In Folge wurden bis zum WK II eine viel-
zahl an unterschiedlichen Modellen von Relieffernrohre,
Scherenfernrohre und Winkelfernrohre entwickelt.

Dieses Modell zählt zu den Winkelfernrohren. Winkelfernrohre
haben nur eine Arbeitsstellung. Die Bauart wurde vorwiegend
für militärische Zwecke verwendet. Man konnte damit ge-
schützt aus einer Deckung heraus beobachten.

Eine bisher unbekannte Ausführung ist dieses Belegstück der
Firma Huet Paris. Es verfügt über Weitwinkelokulare mit
einem sehr großen Sehfeld von 175m/1000m! Es wurde ver-
mutlich im WK II hergestellt.

Oberhalb vom Firmenlogo sind die Buchstaben MG graviert.
Es ist die Abkürzung von "Ministere de la Guerre", dem
französischen Kriegsministerium.
Die Seriennummer ist 3188.

Die Kenngröße ist 6x20. 6-fache Vergrößerung mit 20 mm
Objektive. Das Sehfeld beträgt 10° und entspricht umge-
rechnet 175m/1000m!

Die wuchtigen Weitwinkelokulare betragen 40 mm im Durch-
messer. Die Okularlinsen messen 22 mm.

Die Konstruktion zum Verstellen der Augenweite.

Der Haltegriff ist zum Abschrauben.

Die Okulare sind stoßgeschützt mit einem Gummi ähnlichen
Material ummantelt. Am linken Tubus befindet sich eine
verschiebbare Hülse aus dem gleichen Material.

Die Durchsicht mit linksseitig verbauter Strichplatte.

Die rechte Durchsicht.

Länge = 48 cm, Breite = 11,5 cm, Gewicht = 2500 g.