Aus der seit 1823 bestehenden Firma Simon Plössl
und der
optischen Werkstätte Karl Fritsch
gründete 1898 Karl Ro-
bert Kahles die
Firma Karl Kahles Wien. Kahles erzeugte
Zielfernrohre, Ferngläser und Teleskope in hervorragender
Qualität. Als Pionier von Gewehrzielfernrohren wurde Kahles
weltbekannt.
Frühe Rahmenbaugläser von Kahles sind Raritäten! Anhand
diverser Altersmerkmale wurde dieses
Belegstück mit er-
weiterten Objektivabstand
vermutlich nach Ablauf des Zeiss
Patentes um 1908 hergestellt.
Jedoch existiert ein frühes Rahmenbauglas von Kahles mit
erweiterten Objektivabstand welches eindeutig eine Zeiss Patentrechtsverletzung
darstellt.
Die Deckelbeschriftung ist bereits in Druckschrift graviert.
Sehr frühe Belegstücke tragen die Aufschrift in lateinischer
Schreibschrift. Auch wurde der erste Firmenstandort in
Wien IV nach ein paar Jahren in den sechsten Bezirk,
Wien VI verlegt.
Die Kenngröße ist 10x28. 10-fache Vergrößerung mit 28 mm
Objektive.
Die Seriennummer 1202 ist am rechten Deckel
graviert.
Der Okular Rändelring mit früher Kreuzrändelung.
Die Markiervorrichtung ist nach dem Prinzip der Zeiss
Rahmenbaugläser. Die Knickbrücke rastet an der ein-
gestellten Augenweite ein.
Die Fernglashälften sind mit fünf Schrauben an der Knick-
brücke befestigt.
Es hat kurze geschraubte Riemenösen.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Breite = 15 cm, Höhe = 12 cm, Gewicht = 540 g.