SELTENES SAMMLERHIGHLIGHT!
FLAKGLAS PROTOTYP/KLEINSERIE
KERN AARAU
9x80

Mit drei einblendbaren Farbfilter und Strichplatte mit Strich-
plattenbeleuchtung!

Die 1819 gegründete Firma Kern in Aarau erzeugte Anfangs Zirkel und
Reisszeuge. Nebenbei entwickelte man astronomische und geodätische
Instrumente. Ab 1857 leiteten die beiden Söhne Adolf und Emil je einen
der beiden unterschiedlichen Produktionszweige. Nach dem 1. Weltkrieg
folgte der Ausbau einer eigenen Optikabteilung.
Im WK II erzeugte
Kern Aarau hochentwickelte Militäroptiken für die
Schweizer Armee.

Ein weiterer bedeutungsvoller Fund ist das dritte Flakglas 9x80 von Kern Aarau
aus dem Jahr 1944. Die Website "Studienssammlung Kern" enthält eine umfang-
reiche alphabetische Auflistung aller von Kern erzeugten optischen Instrumente.
In der Auflistung gibt es keinerlei Hinweise auf die Existenz dieses Flakglases!

Ein einziger Bericht dazu stammt von Terry Vacani. Er beschreibt auf seiner
Homepage ein weiteres Exemplar von einem Schweizer Sammler als vermut-
lichen Prototyp. Dieses dritte Belegstück stammt von 1944 mit der Serien-
nummer 177. Mittlerweile kann man davon ausgehen, dass es in einer
Kleinserie hergestellt wurde.

Es ist in ähnlicher Bauweise mit dem Flakglas 12x60 und ist mit Strichplatte,
Strichplattenbeleuchtung und drei zuschaltbaren Farbfiltern ausgestattet.

Die Kenngröße ist 9x80. 9-fache Vergrößerung mit 80 mm Objektive. Mit
einer Austrittspupille von knapp 9 mm verfügt es über eine aussergewöhnliche
Dämmerungsleistung!

Die aufwändig hergestellten Okulare mit "Geradeführung". Durch drehen am
Rändelring bewegen sich die Okulare auf und ab ohne sich zu drehen. Dadurch
bleiben beim Fokussieren die Augenmuscheln mit den aufgestellten Seitenlicht-
blenden in konstanter Stellung.

Der Rändelring zum Einblenden der Farbfilter. 1 = normale Durchsicht, 2 = roter
Farbfilter, 3 = grüner Farbfilter, 4 = grauer Farbfilter.

Die Einheit der Strichplattenbeleuchtung. In der größeren Rändelschraube
befindet sich die Glühbirne. Der kleine Rändelring ist zum Ein- und Aus-
schalten der Beleuchtung. Als Kontrolle befindet sich ein kleines Sichtfenster
am Gehäuse.

An die Steckdose der Strichplattenbeleuchtung wird die externe Stromver-
sorung angeschlossen. Die Verkabelung ist im Inneren des Fernglases.

Auf der rechten Seite befindet sich eine ovale Fläche mit einer 6 mm Gewinde-
bohrung und einem elektrischen Steckkontakt. Die Kabel sind im Inneren mit
der linksseitigen Steckdose verbunden. Bislang ist nicht bekannt zu welchem
Zweck dieses dienen sollte.

Der Rändelring zur Verstellung der Augenweite.

Die Anzeigeskala der eingestellten Augenweite in mm.

Die Kopfstütze ist in der Höhe verstellbar.

An der Unterseite befindet sich eine angegossene Platte mit vier Gewinde-
bohrungen. An dieser Stelle war die Vorrichtung zu dem verwendeten
Gerät montiert.

Die normale Durchsicht mit linksseitig verbauter Strichplatte.

Die Durchsicht der rechten Seite.

Die Durchsicht mit roten Farbfilter.

Die Durchsicht mit grünen Farbfilter.

Die Durchsicht mit grauen Farbfilter.

Länge = 32 cm, Breite = 17,5 cm, Gewicht = 5,5 kg.

Die in hellblau schimmernden Okular- und Objektivlinsen lassen auf eine
optische Vergütung schließen.