Eine besondere Rarität ist dieses Dienstglas der kaiserlichen
Marine von der Firma E. Leitz Wetzlar.
Durch seine eigen-
artige Bauform wurde es umgangssprachlich die
"Leber-
wurst" genannt. Es war 1909/10 wohl das
erste Fernglas
mit der Kenngröße von 12x60. Dadurch es in keinem Leitz
Prospekt angeführt ist, ist es schwer zu datieren.
Dieses Belegstück war viele Jahre in deutschen Familien-
besitz
und
wurde mit einer persönlichen Geschichte über-
liefert vor Jahren von einem österreichischen Sammler
gekauft. Der
einstmalige Besitzer war Johann Siebke.
Siebke war
Maschinenmaat
auf der U 87, einem U-Boot
der
kaiserlichen Marine.
Er bekam es als Geschenk von seinem U-Boot Kommandanten
Rudolf Schneider.
Als Dank dafür dass er einen
feindlichen
Konvoi
gesichtet und gemeldet hat, welchen die eingeteilte
Brückenwache nicht gesehen hatte.
Die Kenngröße ist 12x60. 12-fache Vergrößerung mit 60 mm
Objektiven. Es hat ein Porro I Prismensystem.
Zu Ehren für Johann Siebke wurde der linke Prismen-
deckel mit seinen Namen
übergraviert. Die original
Leitz Beschriftung ist nur schwach mit einer Lupe zu
lesen
.
Die Kaiserkrone mit darunter stehenden "M" ist die mili-
tärische
Abnahme der kaiserlichen Marine.
Rechts
davon
schwer
erkennbar das Leitz Logo mit der Kennzeichnung
"12x L25" für die Vergrößerung.
Darunter 75=4,3°
bezeich-
net das Sehfeld 75m/1000m.
Es hat eigentümliche, mit Jute überzogene Augenmuscheln.
Auf der oberen Klemmschraube ist ein 1,5 cm dicker Holz-
kobel montiert. Vermutlich eine Stirnauflage für ver-
wackelungsfreies
beobachten.
Das Fernglas hat ausziehbare Sonnenblenden!
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Höhe = 26,5 cm, Breite = 17 cm, Gewicht = 2,00 kg.