SAMMLERHIGHLIGHT!
RARES, SCHWEDISCHES MARINEFERNGLAS
NACHBAU VOM ZEISS "DECK MOUNTED"
NIFE 8x60 " DECK MOUNTED"
mit Strichplatte, Strichplattenbeleuchtung und einblendbaren Farbfiltern!
Mit einer besonders geschichtsträchtigen Vergangenheit ist die schwedische
Firma Nife behaftet. Ursprünglich um 1900 wurden elektrische Akkumula-
toren entwickelt. Zu Beginn vom WK II blicken wir zunächst auf Georg Vogel
und Leon Kauders. Die beiden optischen Konstrukteure waren Mitarbeiter
bei der
tschechischen Firma Srb & Stys.
Als Hitler 1939 in Prag einmar-
schierte, suchten die beiden Herren jüdischer Abstammung nach einer
Möglichkeit zur Flucht.
Durch Verbindungen mit dem schwedischen Konsul, verhalf ihnen dieser zur
Flucht.
Er bestellte bei Srb & Stys einen Scheinauftrag über Fernglaselemente,
welche bei Nife in Schweden fertig gestellt werden sollten. Darauf hin bekamen
Vogel und Kauders eine Ausreisegenehmigung, um die Montage in Stockholm
auszuführen.
Kurze Zeit später haben die beiden eigenmächtig und ohne dem
Wissen von
Srb & Stys
eine Lizenzvereinbarung mit
Nife zur Herstellung von
Ferngläsern abgeschlossen.
Zur Glaserzeugung wurde eine neue Glashütte in Oskarshamm gebaut
und dort auch Fernglasprismen erzeugt. Im
WK II fertigte
Nife Fern-
gläser, Periskope, Entfernungsmesser und andere Optiken für
Militär und Marine.
Dieses Belegstück von Nife ist das Marinefernglas 8x60. Es ist nahezu bau-
gleich mit
dem
von Zeiss hergestellten 8x60 "Deck Mounted".
Vor dem
WK II arbeitete Georg Vogel drei Jahre lang bei Zeiss in Jena.
Laut dem schwedischen Forscher
und Buchautor Robert Forslund wurden Ende
der
40-er/Anfang der 50-er Jahre Jahre
nur zwei Serien mit etwa 100 Stück
hergestellt. Das Nife "Deck Mounted" zählt heute zu den sammlerischen
Raritäten!
Ein imposanter Größenvergleich mit einem herkömmlichen 8x30 Fernglas.
Die Kenngröße ist 8x60. 8-fache Vergrößerung mit 60 mm Objekive. Die
Optik ist vergütet.
Am linken Deckel ist das Logo von Nife, eine Kennzeichnung lautet auf
F 860. Die Seriennummer ist 51377.
Es stammt vermutlich aus der
zweiten Serie um 1950.
Am rechten Deckel die schwedische Marineabnahme mit den drei Kronen.
Darunter die Nummer FL Nr. 118
ist eine militärische Evidenznummer.
Dann
noch die Vergrößerungsangabe 8x und dem Sehfeld in
Grad 8,5°.
Die Okulare haben 55 mm im Durchmesser, die Okularlinsen 32 mm. Die Okular-
konstruktion besteht aus einem fünflinsigen "Erfle Weitwinkelokular" mit
einem sehr großen Sehfeld von 154m/1000m.
Das "Deck Mounted" verfügt über drei zuschaltbare Farbfilter. Die Be-
schriftung ist in schwedischer Sprache und schwer leserlich. Übersetzt
lautet es: "Klar",
"Sonne" und "Scheinwerfer". Bei Stellung "Sonne" ist
der Filter orange.
Bei Stellung "Scheinwerfer" ist er schwarz. Die erste
Stellung "ohne Glas"
ist die normale, neutrale Durchsicht.
Die Vorrichtung zur Einstellung der Augenweite.
Das Fenster zur Aufnahme der Strichplattenbeleuchtung.
Das Fernglas verfügt über ein Grobvisier aus Kimme und Korn. Bei dem
Belegstück ist nur das Kimme vorhanden.
Die rechte Durchsicht mit Strichplatte.
Die linke Durchsicht.
Die Durchsicht mit vorgeschalteten Filter "Sonne".
Die Strichplatte im Detail.
Höhe = 27 cm, Breite = 24 cm, Gewicht = 6,00 kg.
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