Nach dem 1. Weltkrieg war Japan erstmals in der Lage opti-
sches Glas im eigenen Land herzustellen.
Zur Unterstützung
in der Entwicklung
wurden 1921 acht deutsche Ingenieure
und Wissenschafter
nach Japan geholt.
Vor und im WK II
wurden
hochwertige Optiken für
die kaiserliche japanische
Marine
gefertigt.
Ein sehr seltenes Belegstück ist dieses wuchtige Weitwinkel-
fernglas
mit 5-facher Vergrößerung und einem Gewicht von
1160 g. Es wurde bei der IJNAS (Imperial Japanese Navy Air
Service), der Luftabwehr der kaiserlichen japanischen Ma-
rine im 2. Welkrieg eingesetzt.
Die linke Deckelbeschriftung mit dem Logo von Nippon Ko-
gaku. Nikko ist eine Abkürzung, der volle Name des Her-
stellers日本光斈 (Nihon Kôgaku) ist in japanischer Schrift.
Die Schriftzeichen mit dem Kreis ist eine Qualitätssicherungs-
abnahme. Die Seriennummer ist 1248.
Die japanische Schrift am rechten Deckel 空技廠 bedeutet
Kûgi-Shô und ist eine Abürzung für Kôkû Gijutsu-shô, dem
1913 in Tokio gegründeten Yokosuka Naval Air Technical
Arsenal. Das Arsenal wurde 1943 in Kyūshū Hikoki KK um-
benannt. Die Herstellung ist daher vor 1943
zu datieren.
Die Kenngröße ist 5x37. 5-fache Vergrößerung mit 37 mm
Objektive. Der Sehwinkel beträgt 10°. Das entspricht einem
riesigen Sehfeld von 175m/1000m. Trotz unbeschichteter
Linsen weist das Fernglas eine außerodentlich gute und
randscharfe Sehleistung auf!
Die wuchtigen Okulare haben 4 cm im Durchmesser und eine
spezielle "Geradeführung der Okulare".
Die Augenmuscheln
drehen sich beim Fokussieren nicht mit.
Dadurch kann das
Fernglas beim Betrachten am Auge behalten werden.
Die rechte Durchsicht mit Strichplatte.
Die Durchsicht der linken Seite.
Die Strichplatte im Detail mit waagrechter und senkrechter
Skalierung.
Breite = 20,5 cm, Höhe = 14 cm, Gewicht = 1160 g.