Auf Exportoptiken angewiesen, herrschte bei den
Japanern durch den eingeschränkten Export im
WK I
großer Mangel an Militäroptiken.
Auf drängen der kaiserlichen japanischen Marine
mit dem Ziel der Import-Unabhängigkeit
fusionierten
drei japanische Firmen und
gründeten am
25. Juli 1917 die Optikfirma
Nippon Kogaku KK.
Nippon Kogaku Kogyo Kabushiki Kaisha.
Der Name bedeutet Japanische Optische Gesellschaft.
Die drei Firmen Tokyo Keiki Seisaku Sho, Iwaki Glass Manufacturing
und Fujii Lens Seizo Shok.
Sie erzeugte Periscope, Telemeter, Scherenfernrohre
und Ferngläser für das Heer und die
kaiserliche japanische Marine.
Das Scherenfernrohr hat das erste Logo von
Nippon Kogaku und mit der Seriennummer
297 dürfte es aus den Anfängen der Firma
um 1917/18 stammen.
Der drehbare Okularrevolver mit
wechselbarer
Vergrößerung von 10-fach auf 20-fach.
Dieser rastet bei der jeweiligen Vergrößerung ein.
Scherenfernrohre haben zwei Arbeitsstellungen.
Mit hochgestellten Armen kann man geschützt
aus einer tiefer liegenden Deckung herausblicken.
Mit waagrecht ausgestreckten Armen kann man
beispielsweise hinter einem Baum stehend
beobachten ohne gesehen zu werden.
In dieser Stellung kommt besonders die erhöhte
stereoskopische
Bildwiedergabe zur Wirkung.
Mit dem kleinen Hebel läßt sich die eingebaute
Strichplatte von horizontal auf vertikal drehen.
Der Hebel zum Feststellen der Arme.
Die Stativaufnahme mit Feststellschraube
und Arretierbolzen mit Feder.
Der Durchmesser der Stativaufnahme
beträgt 14 mm.
Die Durchsicht mit Strichplatte.
Die Durchsicht bei 10-facher Vergrößerung.
Die Durchsicht bei 20-facher Vergrößerung.
Offensichtlich handelt es sich hier um einen
Zeiss - Nachbau.
Anfang 1900 wurde in Jena eine
Kleinserie
von Relieffernrohren hergestellt die große
Ähnlichkeit mit diesem Realstück haben.
Zu dieser Zeit studierte der japanische
Entwicklungs-
techniker
Ryuzo Fujii
an der Universität in Jena.
Jahre später war Ryuzo Fujii führender Mitarbeiter
bei Nippon Kogaku.
Das Scherenfernrohr ist 47 cm hoch, 20 cm breit
und wiegt 6 kg.
In horizontaler Stellung hat es eine Ausladung
von 78 cm.
Renommierte Japan-Optiken-Sammler bestätigen
dass dieses Scherenfernrohr japanischer
Herkunft bisher nicht bekannt ist!