Simon Plößl war ein bedeutender Wiener Optiker in der ersten
Hälfte des 19. Jhdt. Ursprünglich als gelernter Drechsler trat
er am 9. Mai 1812 beim Optikermeister Friedrich Voigtländer
eine weitere Lehre als Optiker an.
Bereits 1823 gründete er
seine eigene Firma.
Aus den bescheidenen Anfängen wurde er mit der Herstellung
von Mikroskopen und Fernrohren zu einem der bedeutendsten
Optik-Instrumentenbauer Mitteleuropas.
Ulrich Zeun beschreibt in seinem Buch über Monokulare zwei
Fernrohr Modelle
von Plössl in dieser Art. Bezeichnet als den
kleinen (ein Auszug - 4x, 8x, 12x) und den großen Feldstecher
(drei Auszüge - 4x, 8x, 13x, 20x).
Bei diesem seltenen Belegstück handelt es sich offensichtlich
um eine Sonderanfertigung der kleinen Fernrohre
von
Plössl.
Wegen der hohen Vergrößerungen 12x, 20x,
30x und der
zusätzlichen Sonnenlinse wurde es vermutlich
für
astronomische Zwecke gebaut.
Im Okular befindet sich eine Drehscheibe mit den drei Linsen
welche am Rand auf die jeweilige Vergrößerung eingestellt
wird. An der Vorderseite wird die Vergrößerung in
1, 2 oder
3 angezeigt.
Ein verstellbarer Messingschuber mit Schwal-
benschwanzführung
beinhaltet eine Linse für die normale
Durchsicht, sowie eine Sonnenlinse mit der man direkt die
Sonne
betrachten kann.
Die Gravur Plössl in Wien in alter Schreibweise.
Das Rändelrad mit dem die jeweilige Vergrößerung ein-
gestellt wird.
Der Messingschuber in der normalen Gebrauchsstellung.
Die Gebrauchsstellung mit Sonnenblende und 12-fache Ver-
größerung. (Anzeige Nummer 1).
Die Baumschraube mit Abdeckung.
Eine aufsteckbare Messinghülse zum Schutz der Objektiv-
linse.
Länge ausgezogen = 15 cm, Länge in Transportstellung =
7 cm. Durchmesser vorne 32 mm.
Die Objektivlinse misst 25 mm im Durchmeser.