Die Optischen Werke C. Reichert wurden in 1876 von Carl
Reichert
gegründet. Einige Jahre zuvor arbeitete der ge-
lernte Mechaniker in verschiedenen Optikfirmen, darunter
auch bei Leitz in Wetzlar. Dort lernte er die jüngere Schwe-
ster von Anna Leitz kennen
die er zwei Jahre später in 1878
heiratete. Als Schwager von Ernst Leitz hatte Reichert Wien
eine enge Verbindung zu Leitz Wetzlar.
Hauptsächlich widmete sich Reichert der Herstellung von
Mikroskopen und Kameras. Im WK I war er ein wichtiger
Erzeuger von Militäroptiken für die K.u.K. Armee. Dieses
sehr
seltene Belegstück ist ein Grabenspiegel mit Prismen
und
6-facher
Vergrößerung.
Der Grabenspiegel ist in der
Regel ohne Vergrößerung als
Aufsatz für ein Dienstglas
bekannt. Er diente insbesondere
der Verwendung für
Scharfschützen in Schützengräben.
Von
Vorteil waren die Geräte
mit eigener Vergrößerung weil zum
Vergrößern das Dienstglas nicht notwendig war und man
einen Ausrüstungsgegenstand weniger mit tragen musste.
Wie ein Dienstglas hat der Grabenspiegel eine 6-fache Ver-
größerung. Er beinhaltet ein Porro II Prismensysten. Am
Objektivende ist ein 45° Winkelspiegel eingebaut.
Die
Ausblickshöhe beträgt 35 cm.
C. Reichert Wien. Die Seriennummer ist 11061. D.R.G.M. ist
die Abkürzung für deutsches Reichsgebrauchsmuster. Es
bietet einen Patentschutz für 10 Jahre.
Das Prismengehäuse mit Stativadapter ist aus einem Stück
gegossen.
Der 45° Winkelspiegel am Objektivende.
Eine drehbare Messinghülse dient zur Abdeckung
der Optik
als
Schutz
für den Transport.
Der Stativadapter ist mit einem 8 mm Gewinde versehen.
Die Durchsicht durch den Grabenspiegel.
Höhe = 42 cm, Gewicht = 480 g.
Der original Transportbehälter.
Er ist aus leinenüberzogener Pappe mit Ledereinfassung.