Carl Schütz & Co. war eine deutsche Optikfirma mit Sitz in
Cassel (alte Schreibweise).
In 1912 wurde die Firma zur Fortführung in eine Aktienge-
sellschaft umgewandelt und auf Optische Werke AG
umbenannt.
Sie erzeugte hochwertige militärische und zivile Ferngläser
vorwiegend mit Porro II
Prismensystem.
Dieses Belegstück verfügt über eine besondere Modifikation
des Porro II Prismensystems.
Die
Porro II Prismen sind
zweigeteilt
und mit beachtlichen Abstand voneinander ge-
trennt im Prismenstuhl
verankert. Zur Eingrenzung des
Sehfeldes liegt ein
Prisma an einer Metallplatte mit
kreis-
runden
Ausschnitt.
Durch diese Prismenkonstruktion entsteht eine erhöhte
Stereoskopie welche bei der
Durchsicht eine plastische
Abbildung
des Sehfeldes ergibt.
Die breite Bauweise erklärt sich durch die Anordnung der
Prismen.
Der Modellname "Doppelplast" deutet auf die erhöhte Stero-
skopie
hin.
Ähnliche Modelle gibt es von Zeiss (Teleplast) und Busch
(Clarlux) mit Sprenger Leman Prismen.
Die Kenngröße ist 6x24. 6-fache Vergrößerung mit 24 mm
Objektive.
Es gibt keine Seriennummer. Die Bedeutung der Zahlen
22. 1. ist unklar. Es wurde nach 1912 hergestellt.
Möglicherweise handelt es sich um einen Prototyp oder
eine Versuchsreihe. Ein zweites Belegstück ist bekannt.
Das Fernglas hat eine Markiervorrichtung zum Einrasten
des gewählten Augenabstandes.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Breite = 17 cm, Höhe = 9,5 cm, Gewicht = 480 g.
Ein besonderer Dank ergeht an Uli Zeun für die Hilfe bei
derRecherche!