Ein sehr ungewöhnlicher Fund ist dieses kleine, hochwertig
gebaute
Flakglas aus
Frankreich! Es
ist das erste bekannte
Fernglas für die Luftabwehr welches nicht auf einem Stativ
verwendet wird, sondern mit Riemenösen ausgestattet als
Handfernglas benutzt wird.
Es wurde von der französischen Optikfirma SOM hergestellt.
SOM Paris wurde 1857 unter dem Namen Claude Berthiot
gegründet.
In 1913 wurde die Firma in Gesellschaft von
Optik
und Mechanik von hoher Präzision - "Société d'Optique
et
de
Mécanique de Haute Précision" - kurz SOM umbenannt.
Es wurden hauptsächlich Kameras und optisches Zubehör für
die Fotoindustrie hergestellt. Vereinzelt sieht man Periskope
vom WK I. Binokulare Optiken waren bislang nicht bekannt.
1964 wurde das Unternehmen von OPL aufgekauft.
Die hochqualitative Optik hat sogenannte "gerade geführte
Okulare". Durch drehen am Rändelring bewegen sich die
Okulare auf
und ab ohne sich zu drehen. Durch die Knick-
brücke und den seitlichen Riemenösen ist es in die Rubrik
der Handferngläser einzuordnen.
Das Logo der Firma SOM Paris. Das Flakglas ist mit der mili-
tärischen Bezeichnung "MG" graviert. Es bedeuted "Ministre
de la
Guerre" und heißt übersetzt Kriegsministerium.
Die Kenngröße ist 5x40. 5-fache Vergößerung mit 40mm
Objekive. Der Modellname "Nuit" (= Nacht) weist auf den
besonderen
Gebrauch bei Dämmerung und Nacht hin.
Mit
einer Austrittspupille von 8 mm verfügt es über eine
aussergewöhnlich hohe Lichtstärke!
Die wuchtige Okularkonstrukion mit "Geradeführung der
Okulare". Die Okulare messen 43 mm im Durchmesser.
Die Knickbrücke ist durch einen speziellen Mechanismus an
der Oberseite auf die Augenweite einstellbar. In der Mitte
befindet sich die Skala
zum Ablesen des Augenabstandes
in mm.
Seitlich angebrachte Riemenösen als Indiz eines Handfern-
glases.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Länge = 19 cm, Breite = 11,5 cm, Gewicht = 1480 g.