Ein außerordentlich seltener Fund ist dieses Modell eines
von Zeiss in
den 60-er Jahren hergestellten Fernglases.
In zwei unterschiedlichen
Ausführungen wurde
es Anfang
der 60-er Jahre als Versuchsmodell
gebaut.
Es ist anzunehmen dass es davon jeweils eine Kleinserie
gibt, welche
aber nicht in den Handel gelangten.
Es handelt sich um einen Prototyp in ungewöhnlicher
Bauweise mit
geschlossenen Gehäuse ohne Knickbrücke. Es
hat ein nach Cranz
modifiziertes Porro II Prismensystem
und ein
fünflinsiges
Weitwinkelokular.
Zusätzlich hat es eine aufwändige Innenfokussierung und einen
speziellen Dioptrienausgleich. Es ist anzunehmen,
dass eine
serienmäßige Herstellung
zu teuer gewesen
wäre.
In einem Ausschnitt der Deutschen Optikerzeitung vom November
1993
berichten Dr. Helga Beez und Dr. Hans Seeger über Fernglas-
raritäten im optischen Museum in Jena. Unter anderem wird auch
dieses Modell in zwei Ausführungen vorgestellt. Links abgebildet
ist die Ausführung mit geraden Gehäuse.
Die Schemenzeichnung gibt Aufschluss über das aufwändige Innenleben
des
Fernglases.
Die Kenngröße ist 8x30. 8-fache Vergrößerung mit 30 mm
Objektive.
Es hat eine randscharfe Abbildung mit sehr
großen Sehfeld.
Das Zeiss Logo mit darunter liegender Seriennummer
3418162.
Hergestellt
in etwa um 1965. Die Buchstaben
GM könnten für die
Anmeldung zum
Gebrauchsmuster
stehen.
Ein Gebrauchsmuster
unterliegt in etwa den
Bestimmungen eines Patents.
Durch die fehlende Knickbrücke ist die Einstellung
für den Augenabstand
an den Okularen. Diese sind exzentrisch
angeordnet
und lassen sich
symetrisch
gegeneinander bewegen.
Das Fokussierrad zur Schärfeneinstellung. Es hat eine
innenliegende
Fokussierung. Das Innengehäuse mit den
Prismen ist beweglich
und wird mit dem Mitteltriebrad
auf und ab geschoben.
Der Dioptrienausgleich ist rechts in das Okulargehäuse
eingebaut
und dadurch gegen unbeabsichtigtes Verstellen
gesichert.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Höhe = 12,5 cm, Breite = 12 cm, Gewicht = 620 g.