Im Laufe des WK I verändert sich das Erscheinungsbild derAusrüstungs-
gegenstände. Die in Friedenszeiten in Messing
glänzend und mit hoch-
wertigen Leder bezogenen Ferngläser
mussten durch Materialmangel
in
den letzten beiden
Kriegsjahren
einer vorwiegenden Fertigung aus
Zink und Pappebezug
weichen. Die Einführung der Ersatzstoffwirtschaft
erfolgte schrittweise.
Erst wurden die Messingdeckel gegen Zinkdeckel getauscht,
sowie Klemm-
schraube und Teilscheibe aus Stahl gefertigt.
Bei späteren Modellen wie
diesem Belegstück ist der ganze
Fernglaskorpus aus Zink gefertigt und
mit einem schwarz
gestrichenen Pappe ähnlichen Material bezogen.
Die
Bauart
der
Okularhülsen und die nur einfach verschraubten Deckeln
sind ebenfalls Indizien einer Fertigung der letzten Kriegs
jahre.
Das D.F. 6x30 ist ident mit dem Modell Marineglas 6x30.
Ca. ab Serien-
nummern 805000
wird der Name Marineglas
nicht
mehr verwendet.
Bekannt sind Belegstücke mit der
Aufschrift Dienstglas, sowie mit
Marineabnahme M und
Kaiserkrone.
Die Kenngröße ist 6x30. 6-fache Vergrößerung mit 30 mm
Objektive.
Die Seriennummer ist 870895. Das Fernglas stammt aus
einer der letzten
Großserien von knapp 6000 Stück im
Jahr 1918. Ab ca. 1918 gab es bei den Ferngläsern keine
militärische Randnummer mehr.
Durch Materialknappheit gegen Ende des Krieges wurden
die Fernglas-
hälften mit Pappe ummantelt und schwarz
gestrichen.
Eine Ausnahme trotz Materialknappheit bilden die Messingrundkappen.
Das Gewinde der weichen Zinkausführung war
nach mehrmaligen Ab-
schrauben verschliessen. Deshalb wurden diese nur kurzzeitig aus Zink
gefertigt.
Die einteiligen Okularhülsen aus Zink wurden nur 1917/18
verbaut. Bei
früheren Modellen zweiteilig. Zum Okularwechseln war der schmale
Dioptrienring mit einem Linksgewinde
zum Abschrauben.
Die große Klemmschraube als militärisches Indiz ist aus Stahl
gefertigt.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Breite = 16,5 cm, Höhe = 11,5 cm, Gewicht = 680 g.