FERNGLAS DER KRIEGSMARINE WK II
MIT GASMASKENOKULARE
CARL ZEISS JENA
D.F. 7x50

MIT ARTILLERIESTRICHPLATTE UND TRANSPARENTBELAG!

im original Lederköcher mit Riemen und vier aufsteckbare
Polarisationsfilter!

Das D.F. 7x50 in der Form des Binoctar mit Porro I Prismensystem war das
wohl erfolgreichste Marineglas im WK I und WK II. Das Ur-Modell wurden
bereits zu Beginn des WK I hergestellt. Es wurde in verschiedenen Aus-
führungen und Spezialmodellen bis zum Ende des WK II gebaut.

Vor dem 2. Weltkrieg wurde das D.F. 7x50 mit speziellen Okularen zum Ge-
brauch mit Gasmaske entwickelt. Gasmaskenokulare haben eine weit
abliegende Austrittspupille welche ein Beobachten mit aufgesetzter Maske
bei vollem Gesichtsfeld ermöglichen. Dazu wird die verstellbare Weich-
gummi-Augenmuschel um 12 mm eingeschoben.

Das qualitativ hochwertige Fernglas wurde bei der Marine-Artillerie der Kriegsmarine im WK II eingesetzt. Dieses neuwertige Belegstück in un-
berührten Depodzustand stammt von 1940 und kam offensichtlich nie
zur Auslieferung an die Front.

Nach Kriegsende wurde es "entnazifiert". Die allierten Siegermächte ver-
ordneten die Vernichtung aller Gegenstände welche in Verbindung mit der Wehrmacht und dem Nationalsozialismus standen. Das Entfernen
nationalsozialistischer Symbole rettete das Fernglas vor der gänzlichen
Vernichtung.

Das Hoheitszeichen der Kriegsmarine und die rechte Deckelbeschriftung
wurden sorgfältig entfernt. Da das Belegstück offensichtlich als Depodware
gilt, liegt die Vermutung nahe, dass es werksseitig entmilitarisiert wurde.

Die Kenngröße ist 7x50. 7-fache Vergrößerung mit 50 mm Objektive. Die
Seriennummer ist 2074462. Das Fernglas ist aus einer Serie von 1000 Stück
welche am 07.03.1940 in Auftrag gegeben wurde. Durch vergleichbare
Belegstücke aus dieser Serie lautete die rechte Deckelbeschrifung auf
"Scheinw. u. Fluwa.".

Das (T) steht für den blauen Transparentbelag der auf den Linsen aufgetragen
wurde. Diese frühe Form der optischen Vergütung wurde 1936 vom Zeiss-
Mitarbeiter Alexander Smakula entwickelt.

Das Gasmaskenokular mit hochgezogener Augenmuschel für den normalen
Gebrauch.

In eingeschobenen Zustand ist es zum Gebrauch mit aufgesetzter Gasmaske
verwendbar.

Im Inneren des Köchers sind zwei aufgenietete Lederstreifen zur Aufbe-
wahrung von zwei gelben und zwei grauen Farbfiltern.

Die Polarisationsfilter mit schwenkbaren Haltebügeln werden bei schlechten
Lichtverhältnissen auf die Okularlinsen aufgesetzt.

Die Filterscheibe wird am Metallbügel gehalten und auf das Okular gedrückt.
Anschließend wir der Bügel umgeklappt.

Die Durchsicht der rechten Seite mit Strichplatte.

Die Durchsicht mit grauen Polarisationsfilter.

Die Durchsicht mit gelben Polarisationsfilter.

Die Artilleriestrichplatte im Detail. 

Breite = 19,5 cm, Höhe = 19,0 cm, Gewicht = 1100 g.

Der original Lederköcher mit aufgenieteter Halterung für vier Stück
Polarisationsfilter.

Der Köcher ist geprägt mit dem Carl Zeiss Logo.

Und mit der militärischen Abnahme der Kriegsmarine.