Ab 1894/95 wurden im Zeisswerk Feldstecher in Rahmen-
bauweise mit geschraubter Brücke hergestellt. Sehr frühe
Exemplare wurden in einem einheitlichen Nummernkreis
geführt und noch in der alten Tele-Abteilung gefertigt.
Der 8-fach Feldstecher ist das erfolgreichste Modell unter den
Zeiss Rahmenbaugläsern. Mit nahezu 60000 Stück wurde
er
bis 1907 am häufigsten gefertigt.
Dieses seltene Belegstück in nahezu unbenutzten Zustand ist
nicht nur eines der ältesten bekannten
8-fach
Feldstecher,
sondern es zählt generell zu den ältesten
Handferngläser von
Zeiss, eines der letzten Exemplare
aus der Tele-Abteilung im
alten Nummernkreis. Thomas Antoniades konnte in alten Zeiss
Aufzeichnungen herausfinden, der alte Nummernkreis endet
im August 1895 bei der Seriennummer 2291.
Die Altersmarker zeigen einen Übergang der Ur-Modelle zu
den ab 1896 gefertigten, mit Feldstecher gravierten und in
eigenen Nummernkreis geführten 8-fach Feldstecher. Die
Deckelbeschriftung entspricht noch der Urform.
Die oberen
Deckel
sind bereits aus Messing gefertigt.
Die eingeschnittene Gravur in der frühen Schreibweise mit
C. Zeiss, Jena. am linken Deckel und D.R.P. am rechten
Deckel.
D.R.P. steht für Deutsches Reichspatent.
Die Kenngröße ist 8x20. 8-fache Vergrößerung mit 20 mm
Objektive. Die Vergrößerungsangabe der Ur-Modelle be-
findet sich auf
der oberen Teilscheibe.
Die Seriennummer ist 2177. Das 2177-igste von Zeiss her-
gestellte Handfernglas. Die Herstellung nach den Zeiss
Aufzeichnungen erfolgte im August 1895.
Die glatten 3/3 Augenmuscheln mit Dioptrienteilung.
Die langen Riemenösen aus Messing
sind bereits von der
zweiten Ausführung.
Die Objektive sind flach eingebaut und liegen in der Deckel-
ebene. Bei den späteren Ausführungen sind die Objektive ins
Gehäuse versetzt.
Die Fernglashälften sind mit fünf Schrauben an der Brücke
verschraubt.
Die Markiervorrichtung als Indiz ziviler Feldstecher.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Breite = 14 cm, Höhe = 10,5 cm, Gewicht = 400 g.
Der original Lederköcher mit Einstückdeckel, Druckver-
schluss und Trageschlaufe.
Einen besonderen Dank an Thomas Antoniades für die Hilfe
bei der Recherche!