Der 1. Weltkrieg endete im Frühling 1919 mit der Unterzeichnung des
Friedensvertrages von Versailles. Der Vertrag enthielt erhebliche Be-
schränkungen in der
Erzeugung militärischer
Rüstungsgüter. Die Be-
stimmungen bewirkten
einen
starken wirtschaftlichen
Einbruch der
Rüstungsindustrie.
Um die Bestimmungen des Versailler Vertrages zu umgehen
gründete Zeiss
1921 das im niederländischen Venlo angesiedelte
Unternehmen Nedinsco.
Dort erzeugte man ausschließlich militärische Optiken welche für den
Export in
andere Länder
bestimmt waren.
Dieses Fernglas in schwerer Messing-Ausführung
ist ein
erstmalig bekanntes
Belegstück der königlichen Marine
des unabhängigen Staates
Kroatien mitten
im zweiten
Weltkrieg.
Von 1941 bis 1943 war Kroatien eine königliche
Monarchie.
Prinz Aimone, Herzog von Aosta stammt von einer italienischen
Adels-Dynastie
aus dem Haus Savoyen. Er wurde im
Mai
1941 zum König des unabhängigen
Staates Kroatien
ernannt.
Bis zu seinem Abdanken im Juli 1943 trug er den
Regierungsnamen Tomislav II.
Er weigerte sich jedoch nach
Kroatien zu
gehen
und blieb in Italien von wo er Kroatien
unter
geringen Einfluss regierte.
Der
faschistische Mario
nettenstaat
stand
teilweise unter
italienischer und
deutscher
Kontrolle.
Das Fernglas wurde 1925 im Zeisswerk Nedinsco hergestellt und vermutlich
an die italienische Marine verkauft.
Mehrere Belegstücke davon sind bekannt.
Jahre später gelangte es an die königliche Marine des Marionettenstaates
Kroatien
wo es die nachstehende Gravur
erhielt.
Die Aufschrift "Mornarica Kraljevine" ist kroatisch und
bedeutet übersetzt
Marine des Königreich. Die darunter
gravierten Abkürzungen sind
schwer
zu entziffern. Der
Stempel darüber ist mit Kr.Mor.80 (Kraljevska Morna-
rica = königliche Marine) 80
beschriftet.
Die Kenngröße ist 7x50. 7-fache Vergrößerung mit 50 mm
Objektive. Laut der
Seriennnummer 1271663 wurde das
Fernglas 1925 hergestellt.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Breite = 20 cm, Höhe = 18 cm, Gewicht = 1150 g.