SELTENES SCHERENFERNROHR
CARL ZEISS JENA
SF 09

mit Strichplatte!

Nach Ablauf des Zeiss-Patents 1908 entwickelte die Firma
Goerz 1909 das erfolgreiche Scherenfernrohr SF 09.

Im 1. Weltkrieg wurde es vermutlich unter Lizenzvergabe
baugleich von Zeiss Jena nachgebaut.

Scherenfernrohre haben zwei Gebrauchsstellungen.
Mit hochgestellten Armen kann man geschützt aus einer
tiefer liegenden Deckung blicken.

Mit waagrecht ausgestreckten Armen kann man hinter einem
Baum stehend  beobachten ohne gesehen zu werden.
Dabei kommt die erhöhte Stereoskopie zur Wirkung die ein
sehr plastisches Bild vermittelt.

Die Kenngröße ist 10x45.
10-fache Vergrößerung mit 45 mm Objektive.

S.F.09 Nr. 2 - die Nummer 2 dürfte eine Inventarnummer
sein. Die Seriennummer befindet sich an der Unterseite
der Stativaufnahme.

Sie lautet 15182. Das S.F.09 von Zeiss wurde in einem eigenen
Nummernkreis geführt.

Das Granatensymbol als Zeichen für die Verwendung bei
der schweren Artillerie (Feldartillerie).

Der Hinweis "Klemme lösen bevor Arme bewegt werden".

Das ist die Klemmschraube zur Fixierung der Arme.

Die Teilscheibe mit doppelter Skala zur Einstellung der
Augenweite für beide Gebrauchsstellungen.

Das Scherenfernrohr ist mit dem Lager der Stativaufnahme
und der Messwinkel
libelle fest verbunden.

Die Stativaufnahme für 12 mm Stativdorn.

Das Einstellrad dient der Justierung des Neigungswinkels.

Die Geländemesswinkellibelle mit Stellrad für artilleristische
Berechnungen.

Die Durchsicht rechte Seite mit typischer Strichplatte
für das SF 09.

Die Durchsicht linke Seite.

Breite = 15,5 cm, Höhe = 52 cm, Ausladung mit gespreizten
Armen = 76 cm, Gewicht = 4,85 kg.

Ein Dank an Christoph Bachmann der das S.F.09 in Er-
innerung an seinen Freund Martin Schönenberger als
Leihgabe dem Fernglasmuseum zur Verfügung gestellt
hat!