Das Taschenfernglas Zeiss Telita 6x18 wurde erstmals ab Ende 1923 gebaut.
Damals befand sich Zeiss mit der Firma Möller Wedel wegen Patentrechts-
verletzungen in gerichtlichen Streit. Möller gewann den Prozess. Darauf hin modifizierte Zeiss in 1925 das Telita mit dem Nichterlein-Prisma. In Fach-
kreisen unterscheidet man seitdem zwischen Telita I und Telita II.

Das neue Nichterlein-Dachkantprisma wurde 1925 von Zeiss patentiert. Es
hatte große Ähnlichkeit mit dem Möller-Dachkantprisma, unterschied sich
jedoch durch die veränderte Lage der Dachkante. Jetzt lag keine Patentrechts-
verletzung mehr vor und der Streit zwischen Zeiss und Möller wurde beendet.
Kurz danach gründete Zeiss/Möller eine Aktiengesellschaft wobei Zeiss bis
1930 die Aktienmehrheit besaß.

Ab 1927 wurde mit dem Turita 8x24 ein nahezu baugleiches Fernglas jedoch
mit 8-facher Vergrößerung hergestellt. Es beinhaltet ebenfalls das neue
Nichterlein-Dachkantprisma.

Die beiden Taschenferngläser Telita und Turita waren sehr erfolgreiche
Modelle und erfreuten sich großer Beliebtheit. Beide wurden bis 1940 ge-
baut. Eine Serie wurde angehalten und nach Kriegsende fertiggestellt.

Das Fernglas hat die Seriennummer 1822918 und wurde 1937 hergestellt.

Es hat die Kenngröße 6x18. 6-fache Vergrößerung mit 18 mm Objektive.
Das Sehfeld beträgt 145m/1000m.

In Gebrauchsstellung wird es stark abgewinkelt.

Das Mitteltriebrad befindet sich an der Unterseite und ist mit dem kleinen
Finger leicht zum bedienen.

Das Ferglas hat einen verminderten Objektivabstand. Die Objektive stehen
enger zueinander als die Okulare. Im Theater entsteht durch die verminderte
Bildplastik ein reelleres Bild zwischen Personen und Bühnenbild.

Vergleichsweise ähnliche Bauformen mit unterschiedlichen Prismen:
Oben: Zeiss Telita mit Nichterlein-Prisma Unten: Zeiss Theatis mit
Sprenger-Leman-Prisma.

Die Naheinstellungsgrenze liegt bei 1,50 m.

Das Fernglas ist 12 cm breit, 7 cm hoch und wiegt 150 g.

Die original Ledertasche mit Riemen.

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