SAMMLERHIGHLIGHT !
TURMFERNROHR 05
DER BAYERISCHEN ARMEE
MIT OKULARREVOLVER!
CARL ZEISS JENA
VERGRÖSSERUNG =
6 1/2 x + 13 x
MIT ZWEI STRICHPLATTEN!
mit original Holzkiste!
Anhand der unzähligen Vielfalt verschiedener Zeiss-Optiken welche ab
1894
im
Zeisswerk hergestellt wurden, gestaltet sich die genaue Zuordnung
der
Modellbezeichnung
nicht immer einfach.
Noch schwieriger ist es bei sehr
seltenen Optiken wo nur wenige Stücke hergestellt wurden.
So ist es bei diesem Exemplar, welches ich ursprünglich als Stangenfernrohr
aus Zeiten der Reichsmarine um Mitte der 20-er Jahre eingestuft habe.
Durch
Richard Faltermeier wurde ich auf eine von ihm eingestellte Schema-
Zeichnung
im grünen Buch
von Dr. Hans Seeger
hingewiesen. Die Zeichnung
entspricht exakt
der hier vorgestellten Optik.
Es handelt sich um das Turmfernrohr 05 der Bayerischen Armee, welches in
Panzer-Beobachtungsstände 05 eingebaut waren. Die Zahl 05 ist bedeutend
für die Jahreszahl
1905. Die Angaben stammen von Johannes Heiss, vom
Dreieckland-Museum
in Heitersheim.
Hier eine Zeichnung vom Panzerbeobachtungsstand 05. Sie zeigt wie das
Beobachtungsfernrohr im Panzerturm installiert wurde.
Das Turmfernrohr besitzt einen Ringokularwechsler, einen Okularrevolver
mit 6 1/2-facher und 13-facher Vergrößerung.
Von dem Turmfernrohr war
bislang nur die Schema-Zeichnung, aber kein Realstück bekannt!
Da es 24 Panzertürme 05 gab, ist anzunehmen dass von dem Turmfernrohr
48 Stück hergestellt wurden (pro Turm 1 St. + 1 St. Reserve). Das Belegstück
wurde auf einem Dachboden in
Bayern aufgefunden und dem Fernglas-
museum leihweise zur Recherche
zur
Verfügung gestellt.
Die Beschriftung Carl Zeiss Jena ist ohne Linsensymbol. Das Turmfernrohr
hat keine Seriennummer. Eine
genaue
Datierung der Herstellung ist nicht
möglich. Der Zeitrahmen kann von 1904 bis 1910 geschätzt werden.
Detail der Okularbaugruppe mit zweifachen Ringokularwechsler und den
Vergrößerungen 6 1/2 x und 13 x. Die Objektive messen 40 mm.
Beim Wechseln der Vergößerung wird der Federhebel entriegelt. Dann
kann das Okular gedreht werden und rastet in der zweiten Stellung ein.
Die Okulare mit 6 1/2-facher Vergrößerung.
Die Okulare mit 13-facher Vergrößerung.
Das Rad zum Einstellen der Augenweite.
Detail der mechanischen Konstruktion zur Augenweitenverstellung.
Zum Schutz der Objektive sind diese mit einer drehbaren Messinghülse
zu verschließen.
Die rechte Durchsicht mit 6 1/2-facher Vergrößerung. Es ist eine Fadenplatte
bestehend aus fünf Fäden mit unterschiedlichen Abstand verbaut.
Die
Strichplatte kann von vertikal auf horizontal verstellt werden.
Am rechten Okular befindet sich der Hebel zur Verstellung der Strichplatte.
Die Durchsicht rechts mit 13-facher Vergrößerung. Die Strichplatte zeigt
ein Kreuz in der Mitte des Bildes.
Die Länge ist 80 cm. Der Tubusdurchmesser beträgt 8 cm.
Das Stangen-
fernrohr wiegt 12,5 kg, die Holzkiste wiegt 20,5 kg. Somit
beträgt
das
Gesamtgewicht 33 kg!
Besten Dank dem Besitzer für die Leihgabe und einen Dank an Richard
Faltermeier für die Hilfe bei der Recherche! .
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