Vor der Serienfertigung einzelner Fernglasmodelle wurde
im Zeisswerk viel Zeit und Geld in die Forschung und Ent-
wicklung investiert. Dabei entstanden die sogenannten
"Prototypen".
Es waren Einzelstücke oder Kleinstserien
die für Testzwecke gebaut wurden.
Dieses Sammlerhighlight ist ein solcher Prototyp und
wurde von Dr. Sonnefeld zu Versuchszwecken herge-
stellt. Prototypen haben keine Seriennummer. Gebaut
wurde es vermutlich im den 30-er Jahren.
Dr. August Sonnefeld war Optiker und seit 1911 bei Zeiss
in der Forschung tätig. 1926 erfand er das Astro-Spezial-
Objektiv AS und einen vierlinsigen Astrographen. 1935
übernahm er die Leitung der Astro-Abteilung in Jena.
Die Kenngröße ist 6x30. 6-fache Vergrößerung mit 30 mm
Objektive.
Die rechte Deckelbeschriftung bezeichnet den Prototyp
als Versuch von Dr. Sonnefeld mit neuen Objektiven.
Bei näherer Betrachtung der Objektive sehen wir den Un-
terschied zu herkömmlichen Objektiven von 6x30 Fern-
gläsern
dieses
Bautyps.
Es handelt sich hier um einen bikonkaven, zweilinsigen
zusammen
gekitteten
Achromaten. Die Bauweise mit der
hochwertigen
Messingeinfassung lässt darauf schließen,
dass es sich um ein AS-Objektiv
handelt welches Versuchs-
weise in ein herkömmliches
6x30 Fernglas verbaut wurde.
Die Linse ist beidseitig nach aussen gewölbt, also bikonkav
und
12 mm stark.
Die Durchsicht durch das Fernglas.
Breite = 16 cm, Höhe = 12 cm, Gewicht = 340 g.