In Wien errichtete Zeiss im Jahr 1902 eine
Niederlassung,
im Jahr 1912 auch einen
Erzeugungsbetrieb, der im
Ersten Weltkrieg
noch an Bedeutung gewann.
In den Kriegsjahren 1916 und 1917 folgte der Neubau eines
viergeschossigen Gebäudes in Wien-Breitensee.
Von Zeiss wurde der Bau nur bis 1926 genutzt..
Das Telefort wurde von 1907 bis 1914 für den zivilen Gebrauch
hergestellt.
Ab Beginn des WK I galt ein Verkaufsverbot für
zivile Ferngläser
mit mehr als 4-facherVergrößerung. Deshalb
wurden
im
WK I keine
zivilen Ferngläser mit 6-, 8-, 10-, oder
12-facher
Vergrößerung erzeugt.
Dieses außergewöhnliche Belegstück bildet scheinbar eine
seltene Ausnahme. Mit der Seriennummer 783224 wurde es
laut
Nummerliste
1917 in der Filiale in Wien hergestellt.
Es
ist mit militärischen Details, wie die große
Klemmschraube
und militärischer Randnummer
ausgestattet.
Dr. Hans Seeger veröffentlicht in seinem neuen grünen Buch
eine
plausible Erklärung für das Fernglas. Offensichtlich
han-
delt es sich um ein ursprüngliches D.F.12x30 welches nach
dem WK I umgedeckelt wurde um es für den zivilen Verkauf
zu lukrieren.
Die Kenngröße ist 12x30. 12-fache Vergrößerung mit 30 mm
Objektive.
Die militärische Randnummer ist W14169.
Die große Klemmschraube - ein Detail für
Militärferngläser.
Im Inneren befindet sich eine Blechabdeckung
auf den Prismen.
Dies ist vermutlich eine Maßnahme zur
Verminderung von
Streulicht.
Die Objektive sind in der Ausführung mit Rundkappen.
Interessant
ist die Tatsache, dass dieses Belegstück
immer
noch
die frühe Kreuzrändelung an den
Okularen
aufweist.
Diese wurde bei Zeiss Jena bereits 1912/13 durch
die Rauten-
rändelung ersetzt.
Das Fernglas ist nur 95 mm hoch
und
wiegt 580 g.
Ebenfalls miltärisch ist der Köcher des Fernglases.
Er ist grün eingefärbt.
Nach derzeitigen Erkenntnissen wurden diese
grünen
Köcher bislang nur bei Zeiss Wien Gläser
vorgefunden.