SAMMLERHIGHLIGHT!
TERRESTRISCHES DOPPELFERNROHR
M. HENSOLDT & SÖHNE
ERSTER PROTOTYP 1894/95 !

Moritz Carl Hensoldt gründete 1852 in Sonneberg/Thüringen eine optische
Werkstatt. 1864 übersiedelte er mit seinem Teilhaber Engelbert nach
Braunfels in der Nähe von Wetzlar. Ein Jahr später richtete sich Hensoldt
in Wetzlar eine eigene Werkstatt ein. 1896 stiegen die beiden Söhne
Waldemar und Carl in die Firma ein. Das Unternehmen wurde in
M. Hensoldt & Söhne umbenannt.

Um 1896 entwickelte Hensoldt die ersten terrestrischen Doppelfernrohre.
Diese wurden als "Stereo Binocle" benannt und 1897 beim Patentamt
angemeldet.
Bis die Entwicklung eines Fernglases zur kommerziellen
Herstellung ausgereift ist, dauert es oft Jahre. Im Laufe der Ent-
wicklung fertigte man Versuchsmuster als Prototypen an.

Dieses unikate Belegstück ist ein Prototyp des terrestrischen Doppelfern-
rohres von Hensoldt.
Mit einer 7-fachen Vergrößerung und 20 mm Ob-
jektive hat es ein bildaufrichtendes Linsenpaar verbaut. Die Okulare ent-
halten eine zusätzliche Okularlinse, welche als "Feldlinse" bezeichnet wird.
Dadurch wird das Sehfeld des Okulares entscheidend vergrößert.

Es ist durchgehend aus Messing gebaut. Die Röhren sind mit Leder bezogen.
Ausser der Nummer 9 an beiden Okularen ist keine Beschriftung vorhanden.

Es hat noch eine sehr primitive Art der Fokussierung. Ein Schraubgewinde
ermöglicht das aus- und einschrauben vom Okularstutzen und verändert die
Bildschärfe von nah und fern. Mit einer Kontermutter wird die Einstellung
fixiert.

Die Messingbrücke mit den Scharnieren ist ebenfalls sehr einfach gebaut.

Die Riemenöse zur Aufnahme für einen runden Lederriemen.

Das Fernglas verfügt über abnehmbare Sonnenblenden.

Die Durchsicht durch das Fernglas.

Breite = 10 mm, Höhe = 20 mm, Gewicht = 430 g.